Die Literaturvermittlerinnen

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Stille Nacht, fröhliche Nacht

Das Warten auf besondere Ereignisse fühlt sich so lange an, nie scheint Warten so lange zu sein wie in der Zeit vor Weihnachten, so unendlich lange…

Und damit wir überhaupt merken, dass der Abend auf den wir so warten, näher rückt, zählen wir gerne:

Wir zählen die Tage, die vergehen: 1, 2, 3, 4,…

Wir zählen die Kerzen am Adventkranz, die bereits brennen: 1,2,…

Und siehe da, irgendwann ist dann tatsächlich dieser besondere Tag angebrochen. Und nun müssen wir uns noch gedulden bis es Abend wird!

Aber dann endlich endlich setzen wir uns ins Auto, um los zu fahren zu unseren Verwandten, Freunden, Lieben. Brauchen Autofahrten immer ewig?

Hier beginnt nun die so zarte und liebevolle Geschichte von Julie Völk: Bei der langen Reise durch eine nächtliche winterliche Landschaft auf dem Weg, um gemeinsam Weihnachten zu feiern.

Vielleicht kann man sich bei der Autofahrt auch die Zeit mit Zählen vertreiben?

Kannst du sehen, wie viele Fenster hell leuchten?

Oder wie viele Vögel noch nicht im Nest sind? Und wie viele Kinder noch nicht zu Hause?

Wie viele Weihnachtsbäume entdeckst du während der Fahrt?

Aber dann endlich, wir sind da! Angekommen! Das Fest kann beginnen!

Die Freude des Wiedersehens, der gemeinsamen Festvorbereitung, des fröhlichen Beisammen-Seins, all das, was uns an Weihnachten (eigentlich) so wertvoll und wichtig ist, kann man in Julie Völks sehr berührenden Bildern spüren und sich — falls man es im Trubel vergessen haben sollte — dessen wieder erinnern.

Julie Völk: “Stille Nacht, fröhliche Nacht”, Gerstenberg 2017

Erleuchtete Fenster, geschmückte Weihnachtsbäume und vieles mehr kann man natürlich nicht nur im Buch zählen, sondern auch bei gemütlichen Winterspaziergängen!