Von Wichteln, Füchsen und dem Duft der Rauhnächte
In meiner Familie ist es Brauch an Weihnachten zu räuchern. Seit meiner Kindheit zelebrieren wir die Räucherung mit Liedern und Gebeten.
Mit dem Wichtel Tomte und dem Buch “Tomte und der Fuchs”, von Astrid Lindgren aus dem Oetinger Verlag, ist mir ein wahrer Schatz für die Rauhnächte in den Schoß gefallen.
Der alte Wichtel Tomte besucht Nacht für Nacht alle Tiere auf dem Hof und erzählt ihnen vom Frühling. Er wacht über Mensch und Tier und ist der gute Geist des Hauses. Deshalb stellen ihm die Kinder auch täglich eine Schale Grütze vor die Tür, obwohl sie ihn noch nie gesehen haben.
Tomte kennt alle Spuren, die die Tiere im Schnee hinterlassen und wir raten und rätseln mit ihm. Die Bücher “Lebensgroß - Tiere des Waldes” von Holger Haag, Verlag Coppenrath, und “Welches Tier lief denn hier?” von Svenja Ernstel und Christine Henkel aus dem Verlag Franck-Kosmos helfen uns beim Entschlüsseln.
Mit Füllwatte entsteht eine Winterlandschaft, in der wir tief vergraben einen Schlüssel finden. Der Schlüssel gehört zu einem Schatzkistchen und darin finden wir wunderbare Dinge: eine Schale, Sand, Kohle, eine Zange, Harzkörner, einen Anzünder.
Wofür man diese Dinge braucht ist sofort klar: zum Räuchern!
Während ich die Geschichte von Tomte erzähle, kann die Kohle glimmen. Als Tomte und der Fuchs die Rauhnachtspeise endlich gemeinsam teilen, ist auch die Kohle bereit und wir begeben uns mit Liedern, Instrumenten und guten Wünschen auf den Weg durch das ganze Haus.
Im Anschluss dürfen die Kinder eine eigene Räuchermischung kreieren, gemeinsam teilen wir noch einen Teller gelbe Grütze und mit freiem Spiel, dem Schmökern in Büchern und einem Fuchs-Mandala klingt der Nachmittag aus, bis es finster wird. Dann machen wir uns auf den Heimweg und schauen, ob auch bei uns ein Wichtel wohnt, oder ob es Tiere rund ums Haus gibt, mit denen wir unsere Speisen teilen können, damit niemand hungern und frieren muss.