Die Farbe des Monats: GRAU
… Zementgrau, Aschegrau, Steingrau… schon beim Vorsatzpapier hüpft mein Herz und die Ideen sprühen, wie ich den Kindern „Die graue Stadt“ bei der nächsten Atelier-Einheit vorstellen werde.
Unverhofft durfte ich die Literaturvermittlerinnen beim bookolino Literaturfestival für junges Publikum im Literaturhaus Graz https://www.literaturhaus-graz.at/bookolino/ vertreten, da Patricia Floch krankheitsbedingt eine Vertretung suchte. Gemeinsam mit meinem Maskottchen, dem Pinselohrschwein bot ich einen Workshop für Pädagog*innen zum Thema Kinderliteratur im Atelier an.
Und unverhofft lernte ich dort Torben Kuhlmann kennen, der seinen Auftritt für drei Schulklassen vor meinem Auftritt hatte, so dass ich mich dazu setzen und seine Lesung mitgenießen durfte. Es passte perfekt. Draussen der graue Novembernebel und der unangenehme Wind, der die letzten Blätter von den Bäumen fegte. Drinnen Torben Kuhlmann, der das wirklich großartig machte. Um nicht „nur auf dem Sessel zu sitzen und vorzulesen“, wie er es mit eigenen Worten bezeichnete, begeisterte er die Kinder mit einer Demonstration seines zeichnerischen Könnens. Auf einem Flipchart entstand mit Edding und Aquarellfarben die erste Szene des Buches - Robin, die gerade in eine neue Stadt gezogen ist und nachdenklich aus dem Fenster blickt. Neben ihr eine graue Katze. Schon gleich zu Beginn der Geschichte bemerkt sie, dass etwas in dieser Stadt nicht stimmt. „Es gab keinerlei Farben. Alles war grau.“
In dieser Stadt ist es nicht erwünscht aufzufallen, was Robin schon aufgrund ihrer knallgelben Regenjacke schwer fällt. Es stellt sich schnell heraus, dass ihr Verhalten und ihre Art sich zu kleiden für Verärgerung sorgen. Doch sie lässt sich von dieser grauen, vereinheitlichten Gesellschaft nicht unterkriegen. Mit Alani, ihrem neuen Freund und Verbündeten findet sie nach und nach heraus, wer hinter diesem seltsamen Farbenschwund steckt und beweist viel Mut und Durchsetzungsvermögen bei der Mission, die Farben in die Stadt zurück zu bringen.
Ein sehr sehr inspirierendes Buch, das Lust auf das Experimentieren mit Grautönen und Farbkontrasten macht und dazu ermutigt, “ein bunter Hund” sein zu dürfen und zu wollen, anstatt immer gleichgültig mit der grauen Masse mitzuschwimmen.
Das Foto und seine Veröffentlichung entstanden mit freundlicher Genehmigung des Autors und Illustrators. Leider bin ich zu spät draufgekommen, dass er die Augen zu hat. Aber schon wieder UNVERHOFFT habe ich ihn am nächsten Tag schon WIEDER bei der Buch Wien getroffen und NOCH ein Foto gemacht :) allerdings mit “Earhart”.