"Der Wald ist ein Abenteuer" sagt Frau Ach

Zwei Mal im Jahr - einmal im Frühling und einmal im Herbst - lade ich zum “Wald-Atelier” ein. Mit dabei sind einige Werkzeuge, mindestens 10 kg Ton und mein Literatur-Koffer voll mit Geschichten und Anregungen, was man denn alles so tun könnte im Wald ausser “nur” spazieren zu gehen. Man könnte zum Beispiel ein Tier-Kacka-Museum eröffnen, wie die Kinder aus “Waldtage” (Beltz & Gelberg), die mit ihren Lehrerinnen Frau Ach und Frau Oha so manches Waldabenteuer erleben.

aus: “Waldtage” von Stefanie Höfler und Claudia Weikert, Beltz&Gelberg

Wenn man kein Tier-Kacka findet, könnte man Ton-Würstchen modellieren und so tun als ob. Oder auch eine bunte Blättersammlung anlegen, wie das Füchslein aus “Es ist Herbst, kleiner Fuchs” (Thienemann) - denn Blätter findet man garantiert IMMER. Man könnte auch auf die Suche nach Stöcken und Steinen und anderen schönen Dingen gehen und daraus Skulpturen bauen, wie der Künstler Andy Goldsworthy in “A Collaboration with Nature” (Abrams). Ganz viele Anregungen kann man sich aus der “Malwerkstatt Natur für Kinder” (Haupt) holen und unter anderem Farbpigmente selbst herstellen. Das geht mit Erde, Kohle aus der Lagerfeuerstelle oder mit nicht allzu harten Steinen und alten Ziegeln. Wenn man Glück hat, wohnt man wie ich in der Nähe einer von Wald umgebenen “Sandgstettn”, wo früher Löss abgebaut wurde. Das bröselige Gestein lässt sich herrlich zerhämmern, zerreiben, zermörsern, sieben und mit Bindemitteln wie Kleister zu geschmeidigen Naturfarben verrühren. Dann braucht man nur noch einen Blick ins Buch zu werfen und zu schauen, was denn da so als Naturpinsel vorgeschlagen wird - und los gehts! Mit einem bemalten Spazierstock geht es weiter zum nächsten Wald-Abenteuer.